Katzen impfen

Katzen sollten mit aktuellen Impfstoffen ohne Adjuvanzien (Beimischungen) geimpft werden!

Die häufigsten Gründe, warum man junge Katzen verliert, sind Virusinfektionen und Unfälle. Vor Unfällen kann man Katzen schlecht schützen, ausser man lässt sie nicht nach draussen. Vor den meisten schlimmen Virusinfektionen kann man die Katzen hingegen mit Impfungen schützen. Damit der Impfschutz auch gut ist, muss der Impfstoff aktuell sein. Viren sind sehr anpassungsfähig und verändern sich mit der Zeit. Daher ist es nötig, ab und zu auf neue Impfstoffe zu wechseln. Die aktuelle Impfstoffreihe ermöglicht es uns, völlig ohne Adjuvantien zu impfen. Da Adjuvantien sehr selten die Ursache von schwerwiegenden Nebenwirkungen sein können, ist es besser, ohne diese Hilfsmittel auszukommen. 

Warum überhaupt Katzen impfen?

Wir empfehlen Katzen nur gegen Infektionskrankheiten zu impfen, die auf anderem Wege schlecht oder gar nicht bekämpft werden können und für die Katzen eine ernste Gefahr sind.

1. Katzenschnupfen: Katzen können neben Niesen und Husten sehr schwerwiegende Veränderungen in Maul und Rachen bekommen, die sie am Essen hindern. Die Katzen können auch erblinden. Sind die Katzen mal erkrankt ist es sehr aufwendig, sie einigermassen gesund zu kriegen. Die Erkrankung kann bleibende Schäden hinterlassen oder auch chronisch werden. In neuerer Zeit ist auch ein besonders stark krankmachender Stamm des Calicivirus entstanden, der Katzen innert 2-3 Tagen tötet. Diese Erkrankung kann auch reine Hauskatzen betreffen! Gegen die drei wichtigsten Erreger (Caliciviren, Herpesviren und Chlamydien) kann man aber erfolgreich impfen! Diese Impfung ist sehr gut verträglich.

2. Katzenseuche: Auch Panleukopenie genannt, da die Seuche die weissen Blutzellen gefährlich reduziert. Ausgelöst wird die Krankheit durch das Parvovirus. Diese schlimme Erkrankung macht blutigen Durchfall, Bauchschmerzen und Erbrechen. Sie beeinflusst den ganzen Körper und führt meistens zum Tod. Erkrankte Tiere können nur symptomatisch unterstützt werden und müssen isoliert werden, da die hochansteckende Seuche direkt oder indirekt auf andere Tiere übertragen werden kann. Die indirekte Übertragung ist auch auf reine Wohnungskatzen möglich. Jungtiere und immungeschwächte Katzen sind besonders gefährdet. Vor dieser Seuche können die Katzen nur durch einen aktuellen und guten Impfschutz geschützt werden. Die Impfung wird in der Regel mit der Katzenschnupfenimpfung kombiniert und ist gut verträglich.

3. Leukose: Wird durch das feline Leukämievirus (FeLV) ausgelöst. Diese nicht behandelbare Krankheit wird über Speichel, Kot, Nasensekrete direkt an andere Katzen weitergegeben. Reine Stubenkatzen können sich nicht anstecken. Diese Viren können über Jahre in einer Katze sein, bis die Krankheit ausbricht. Es werden alle Katzen auf das Virus getestet, bevor sie gegen Leukose geimpft werden. Wenn bereits angesteckte Katzen geimpft werden, kann die Krankheit ausbrechen. Die Impfung schützt gut und wird gut vertragen. Bei Katzen die nach draussen gehen wird die Impfung sehr empfohlen. Sie verhindert die Ansteckung mit dem Virus und schützt die Katzen vor der tödlich verlaufenden Erkrankung. Die meisten der angesteckten Katzen sterben innerhalb von zwei bis drei Jahren. Bei einem Teil der angesteckten Katzen bricht die Krankheit nicht aus, aber sie können dadurch viele andere Katzen anstecken. Wenn die Krankheit ausbricht ist der Verlauf immer tödlich, deshalb ist diese Impfung sehr wichtig.

4. Tollwut: Die Schweiz ist Tollwut frei und daher ist diese Impfung nur von Bedeutung, wenn Katzen über die Grenze transportiert werden. Das tödliche Tollwutvirus führt zu schlimmen Hirnentzündungen. Eine Behandlung von Tollwut ist verboten, da das Risiko für den Menschen viel zu gross ist. Erkrankte Tiere verenden meistens innert drei bis vier Tagen. Die Ansteckung durch das Virus kann zwei Wochen oder bis zu mehreren Monaten zurück liegen. In der Schweiz ist es vor allem bei illegal importierten Tieren ohne Tollwutimpfung von Bedeutung. Bitte beachten Sie, dass die Tollwut eine Zoonose ist und für den Menschen eine tödliche Gefahr.

Gibt es sogenannte „Impftumore“ bei der Katze?

Nein, es gibt keine Impftumore. Früher glaubte man das gewisse Leukoseimpfstoffe in Frage kommen. Heute weiss man das jede Injektion (Spritze), durch Reizung des Gewebes ein kleines Risiko darstellt. Man kann das Risiko senken, indem man möglichst kleine Nadeln verwendet und Medikamente und Impfungen verwendet die wenig reizen. Natürlich sollten nur Injektionen gemacht werden, die notwendig sind. Wir haben täglich mit tödlichen Krankheiten zu tun, die man mit Impfungen hätte verhindern können, jedoch sehen wir innerhalb von 10 Jahren nur 1 – 2 solche «Spritzentumore». Eine vernünftige Risikoabwägung gibt die Antwort, ob es sinnvoll ist, zu impfen oder nicht.

Aus Erfahrungen und Diskussionen rund um Impfungen bei Menschen, werden manchmal fehlerhafte Rückschlüsse auf Impfungen bei Tieren gemacht. Wir möchten darauf hinweisen, dass das Risiko bei Tieren anders aussehen kann. Bei Fragen helfen wir Ihnen gerne weiter. Wir empfehlen nur die Impfungen, die wirklich wichtig sind und wenden die Impfabstände individuell an.

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