Parasitengefahr auf Reisen

Andere Länder, andere Parasiten: Parasitengefahr auf Reisen, was ist zu tun?

Hunde kommen gerne mit in die Ferien. Leider warten auch die Parasiten, vor allem in den südlichen Ländern. Vorsorge ist angesagt! Da jedoch in jedem Land eine andere Situation herrscht, kann man keine generellen Empfehlungen abgeben, die für alle Länder gelten. Es gibt jedoch Gesundheits-Organisationen wie die ESCAAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites), die sich damit intensiv befassen.

Bitte machen Sie doch einfach den Reisetest der Fachstelle ESCCAP online:

http://www.esccap.ch/site/news/der-richtige-parasitenschutz-fur-jedes-land/ (einfach anklicken und Sie erfahren, die richtige Vorsorge für Ihr Reiseland)

Wir können Ihnen innerhalb unserer Homepage nicht alle Parasiten und Krankheiten vorstellen. Aber die bedeutendsten Erkrankungen haben wir in dieser Rubrik und in der Rubrik Reisekrankheiten zusammengestellt.

Herzwurmerkrankung (Dirofilariose)

Bei der Herzwurmerkrankung handelt es sich um eine Erkrankung, welche bei Tieren (v.a. Hunde, seltener Katzen) sowie auch beim Menschen vorkommen kann. Erreger der Dirofilariose ist Dirofilaria immitis, eine Fadenwurmart. Durch weibliche Stechmücken (Culex) werden die Larven der Herzwürmer auf den Wirt übertragen. Diese wandern von der Haut in die Muskulatur, dringen von dort in die Blutbahn ein und siedeln sich vor allem in der rechten Herzkammer, der grossen Lungenarterie, der Hohlvene und gelegentlich in anderen Organen an. Es kommt je nach Befall zur massiven Einschränkung der Herzfunktion, zu Atemnot und chronischem Husten. Nach dem Stich durch eine Stechmücke treten nach ein paar Monaten die klinischen Symptome der Dirofilariose auf, insbesondere aufgrund der mechanischen Behinderung des Herzens und der herznahen Gefässe. Die erwachsenen Herzwürmer können 15 – 35 cm lang sein!

Im frühen Stadium sind beim Hund kaum Symptome feststellbar. Später stellen sich Husten, Leistungsabfall, Gewichtsverlust, Atemnot, Stauungserscheinungen in der Lunge, Niereninsuffizienz und Bauchwassersucht ein.

Entzündliche Veränderungen in den Organen sowie absterbende Parasiten können Thrombosen verursachen, die tödlich enden können. Katzen sind für Dirofilariose bedeutend weniger empfänglich. Die ausgewachsenen Herzwürmer haben hier eine geringere Lebensfähigkeit und werden nicht so gross. Viele Katzen mit Herzwürmern zeigen jedoch ähnliche Symptome wie Hunde. Der Mensch ist eigentlich ein Fehlwirt des Herzwurmes. Die Übertragung geschieht auch hier durch Stechmücken und die Würmer siedeln sich in den Lungenarterien an. Die Symptome der Erkrankung sind Brustschmerzen und Husten, ev. mit blutigem Auswurf.

Das Vorkommen der Krankheit wird durch die Verbreitung der speziellen Stechmücken bestimmt. Inzwischen ist das gesamte Mittelmeergebiet betroffen, aber auch ganz Frankreich. 

In Europa kommt die Dirofilariose häufig vor in:

  • Italien: Po-Ebene und Toskana
  • Frankreich: vorallem Mittelmeerraum und Korsika
  • Spanien: südliche Provinzen, Mallorca, Kanarische
  • Inseln (Teneriffa, La Palma)
  • Portugal, Griechenland, Ungarn und ans Mittelmeer
    angrenzende Balkanländer
  • Schweiz: Im Tessin sind schon Einzelfälle bekannt!

Ist die Krankheit mal festgestellt worden (Blutuntersuchungen), wird mit Medikamenten behandelt. Es kann aber zu lebensbedrohlichen Nebenwirkungen kommen. Bei einem massiven Befall muss sogar eine chirurgische Entfernung der Würmer aus dem Herzen versucht werden.

Aufgrund der grossen Gefahr für die Patienten, die von den Herzwürmern ausgeht, muss vor allem die Prävention beachtet werden!

Einerseits gibt es die Möglichkeit, Hunde weniger dem Risiko auszusetzen, von solchen Mücken gestochen zu werden. Möchte man den Liebling auch in den Ferien unbedingt dabeihaben, so sollte man beachten, dass in der Morgen- und Abenddämmerung besonders viele Mücken unterwegs sind! Feuchtgebiete und Küstenregionen meiden. Ein für Herzwurm übertragende Stechmücken zugelassenes Parasitenhalsband oder Spot-On Präparat einsetzen. Und als allerwichtigste Massnahme: Herzwurm-Prophylaxe-Entwurmung durchführen: Eine Kur kurz vor Abreise, dann in monatlichen Abständen mit einem dafür zugelassenen Medikament. Lassen Sie sich rechtzeitig in der Tierarztpraxis beraten!

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